Speedys Filmtagebuch


Speedys Filmtagebuch - Sin City

Sin City

 

Sin City

Gesehen am:
19.08.2005

Wo gesehen:
Gloria Stuttgart

  Review:
Die Verfilmung von Sin City basiert auf 3 Comics. Der erste Teil "Stadt ohne Gnade" erzählt die Geschichte von dem Schläger Marvin, von allen aber nur Marv (Mickey Rourke) genannt. In einer Bar trifft er auf eine absolute Traumfrau. Er verbringt eine sinnige Nacht mit ihr, stellt am nächsten Morgen mit einem ordentlichen Brummschädel aber fest, dass sie tot ist. Marv selbst weiß, dass er sie nicht auf dem Gewissen hat, doch die bereits anrückende Polizei ist da anderer Meinung.
Der zweite Teil mit dem Namen "Das große Sterben" handelt hauptsächlich um den Mörder Dwight (Clive Owen). Als dieser bei seiner neuen Freundin, der Bardame Shellie (Brittany Murphy) ist, klopft an der Tür ihr Exlover Jackie Boy (Benicio Del Toro). Dwight macht ihm relativ deutlich klar, dass er hier nichts zu suchen hat, und Jackie zieht sich daraufhin zurück. Um wirklich sicher zu gehen folgt ihm Dwight allerdings. Nicht ohne weit reichende Folgen …
Der finale Part mit dem Titel "Dieser feige Bastard" hat als Hauptperson den Polizisten John Hartigan (Bruce Willis). Dieser rettet kurz vor seinem Ruhestand die erst neunjährige Nancy Callahan aus dem Klauen des Senatoren Sohn (Nick Stahl) und damit vor dem sicheren Tod. Hartigan wird dafür aber fälschlicher Weise ins Gefängnis gesteckt …

Finally … es würde mir nach anfänglicher Schwierigkeiten und langem Warten letztendlich doch vergönnt den Film komplett und ohne Unterbrechung zu sehen. Angefangen hat es ja schon im Mai 2005, als der Verleih Buena Vista den Film kurzfristig um 3 Monate nach hinten verschoben hatte. Doch das Warten hat sich definitiv gelohnt. Nicht nur das ich die Zeit nutzen konnte den ersten Comic "Stadt ohne Gnade" zu lesen, ich habe ja auch dieses Mal mehr als die Hälfe des Films bereits zum zweiten Mal im Kino gesehen. Dazu kann ich nur sagen, dass ich jede Minute davon genossen habe. Was hier von Regisseur Robert Rodriguez zusammen mit Coregisseur, Autor und somit Vater der Comics, Frank Miller abgeliefert hat, ist ohne zu übertreiben auf jeden Fall schon mal die originalgetreueste Comicumsetzung überhaupt. Wäre es nach Hollywood gegangen, hätte es schon längst eine Verfilmung der Kultcomics aus den frühen 90ern gegeben, doch Miller lehnte kategorisch ab. Zu tief saß die Enttäuschung über seine miserabel umgesetzten Drehbücher zu Robocop 2 & 3. Er wollte nicht, dass seinem "Baby" Sin City dasselbe widerfährt. So musste auch der Man hinter "From Dusk Till Dawn" Robert Rodriguez zunächst einige Absagen einstecken. Erst als er ohne eine Zustimmung von Miller einfach mit dem Projekt begann und ihm eine erste Sequenz zeigte (die Anfangsszene des Films), konnte der Rechteinhaber Miller umgestimmt werden. Er war von der comicgetreuen Umsetzung überzeugt und wurde von Rodriguez zum Coregisseur gemacht um das Projekt stets überwachen zu können. Dagegen hatte allerdings die amerikanische directors-guilde etwas einzuwenden, weil es nach deren Regeln nur einen verantwortlichen Regisseur an einem Filmset geben darf. Rodriguez bewies dabei Miller erneut wie ernst es ihm um das Projekt ist und stieg kurzerhand aus der Gewerkschaft aus. Als er dann auch noch einen "special guest director" und gleichzeitig seinen guten Freund Quentin Tarantino anheuerte um eine Sequenz zu drehen …
spoiler:

… die gemeinsame Autofahrt von Jackie und Dwight …
… schien es fast als wollte er der Gilde zusätzlich eins auswischen.

Doch aber zurück zum Film selbst. Dieser ist, genau wie die Comics, nahezu komplett in schwarz weis und dem Stil des "Film noir", abgedreht. Nur an sehr wenige Stellen bringen ein paar wenige Farben zusätzlichen Kontrast, in den sowieso schon sehr kontrastreichen Film. Die Schauspieler wurden dabei ganz normal vor so genannten "Blue Screens" gefilmt. Die Hintergründe des Films wurden danach am Computer generiert und die Farben reguliert. Ergebnis draus ist einer der innovativsten Stile die man auf der großen Kinoleinwand in den letzten Jahren bewundern durfte. Die Kamera und Bildeinstellung entsprechen dabei genau wie die Texte nahezu 100% der Comic Vorlage. Selbst ein Drehbuch oder Storybord war beim Dreh nicht nötig, es wurden einfach die Comic Bände verwendet. An der einen oder anderen Stelle musste der Film, um nicht zu lang zu werden und den Zuschauer zu langweilen, zwar minimal gekürzt werden, dies ist aber eigentlich vernachlässigbar, weil von der eigentlich Story fast alles umgesetzt wurde.

Schon an der FSK 18 Freigabe ist erkennbar, dass der Film nicht für das große und kleine Publikum gedacht ist. Die Gewaltdarstellung ist hier und da ist wirklich gnaden- und schonungslos. Stellenweise hilft es da auch nicht, dass Blutfontänen aufgrund der schwarz/weis Farbgebung sehr abstrakt dargestellt wird. Unzählig abgetrennte Gliedmaßen zählen noch zu den harmlosesten Dingen was "Sin City" zu bieten hat. Doch das ist eben der raue Alltag von Basin City, so der richtige Name von Sin City, wo harte Männer ihren Waffen Namen geben und sich Prostituierte als erbarmungslose Killermaschinen herausstellen.
Am Film selbst stimmt eigentlich alles. Klar ist der erste Blick auf den ungewöhnlichen Farbstiel von Sin City zunächst etwas ungewohnt, doch die Skepsis schwingt im Handumdrehen in Begeisterung um. Die Einzelgeschichten sind sehr vielschichtig und durchdacht und können verschmolzen in einen großen Film mehr als überzeugen. Auch am Staraufgebot geizt der Film nicht: Bruce Willis, Benicio del Torro, Clive Owen, Jessica Alba, Brittany Murphy, Rosario Dawson, Josh Hartnett, Mickey Rourke, Nick Stahl, Elijah Wood sind nur die bekannteste Namen.
Auch die Soundumgebung mit dem Soundtrack, unter anderem komponiert von Regisseur Robert Rodriguez funktioniert zusammen mit den Bildern mehr als genial. Zum einfach mal nebenher ohne den Film hören zwar eher ungeeignet, fügt sich die Musik perfekt in den Film ein.

Eine Bewertung für Sin City abzugeben fällt mir so leicht wie schon lange nicht mehr. Zwar tue ich mich mit der Maximalpunktzahl immer etwas schwerer, vor allem wenn ich den Film erst einmal gesehen habe, doch Sin City durfte ich ja bereits 1.5x bewundern.
Der Film spricht wirklich für sich selbst alles andere als die volle Punktzahl würde ihm wirklich nicht gerecht werden. Einer der Besten und innovativsten Filme der letzten Jahre, welcher glücklicherweise so gut wie sicher fortgesetzt wird. Genügend Comics sind ja vorhanden
Meine Wertung: 10 von 10 Punkte
Action
Humor
Spannung
Anspruch

Durchschnittliche Userwertung: 9.8 Punkte

 

Kommentare:

Knuddel hat den Film gesehen und schreibt am 11.08.2005 - 12:13 Uhr:
Also ich hab ihn im Original gesehen und war genauso begeistert...ich durfte ihn aber immerhin bis zum Schluss sehen!
Einfach genial gemacht, voller Action, super Bilder und Stilmittel...anschauen lohnt sich!!!

Meine Wertung: 10 von 10 Punkte

BumBum (http://www.BumBum2000.de) hat den Film gesehen und schreibt am 12.08.2005 - 00:46 Uhr:
Jetzt hab ich den Film doch noch vor dem Jochen gesehen. Gebe auch einfach mal 10 Punkte, weil ich den Stil klasse fand. Ledigliche die letzte Story fand ich net mehr ganz so der Hammer und etwas lang. Trotzdem endlich mal wieder was Neues und vorallem recht lustig. Muss jetzt nur Sin City mal noch auf englisch gucken, da ist es bestimmt noch besser.

Meine Wertung: 10 von 10 Punkte

chandler hat den Film gesehen und schreibt am 19.12.2005 - 15:05 Uhr:
"Hammer" einer der besten Filme des Kinojahres. Blutig wie ein Rumsteak, freue mich schon auf Fortsetztung.

Meine Wertung: 9 von 10 Punkte

creeper hat den Film gesehen und schreibt am 28.11.2007 - 10:14 Uhr:
braucht man nix zu sagen...muss man gesehen haben.
einfach perfekt

Meine Wertung: 10 von 10 Punkte


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