Speedys Filmtagebuch


Speedys Filmtagebuch - Riddick - Chroniken eines Kriegers (Sneak)

Riddick - Chroniken eines Kriegers (Sneak)

 

Riddick - Chroniken eines Kriegers (Sneak)

Gesehen am:
30.08.2004

Wo gesehen:
Ufa Palast Stuttgart

  Review:
September 2000: Wie aus dem nichts erscheint das Underdog B-Movie "Pitch Black" in den Kinos. Ein Transportschiff muss auf einem wüstenartigem Planeten mit drei Sonnen notlanden. Schnell stellen die Überlebenden fest, dass der Planet von alienartigen Wesen bewohnt ist die sich nur im dunkeln bewegen. Durch einen Zufall erfahren die Gestrandeten, dass in ein paar Tagen eine totale Sonnenfinsternis droht und sie den Planeten, um nicht als Alienfutter zu enden, unbedingt zuvor verlassen müssen. Damit dies gelingt sind sie allerdings auf die Hilfe des Schwerverbrechers Richard B. Riddick (Vin Diesel) angewiesen, welcher selbst Passagier des abgestürzten Raumschiffes war.

Juli 2004: Der 30 Minuten lange Anime Film "Chronicles of Riddick - Dark Fury" erscheint auf DVD. Die Geschichte beginnt unmittelbar am Ende von Pitch Black und die wenigen Überlebenden der Flucht vom Planeten der Finsternis, werden von den Mercs - brutalen Kopfgeldjägern - in einem riesigen Raumschiff gefangen genommen. Nach einem blutigen Kampf muss sich auch Riddick gezwungener Maßen geschlagen geben und trifft dort auf eine mysteriöse Person namens Antonia Chillingsworth. Diese hat eine eigenartige Vorliebe für lebende Kunst und möchte Riddick unbedingt für ihre abartige Sammlung. Als sich Riddick jedoch ihren Todesspielen entziehen kann, wird ihm der Kopfgeldjäger Toombs auf den Hals gehetzt. Dieser muss sich aber für den Moment auch geschlagen geben als Riddick zusammen mit einen Mitstreitern die Flucht vom Raumschiff der Mercs gelingt.

August 2004: Mit einem Budget von ungefähr 100 Mio. $ erscheint das viermal teurere Sequel zu Pitch Black in der geplanten Trilogie, bei dem Regisseur David Twohy wieder den Charakter Riddick auf die Leinwand bringt. Dieser wird abermals von Vin Diesel verkörpert und spielt grob 5 Jahre nach den Geschehnissen von Dark Fury. Unser Anti-Held hat sich mittlerweile von seinen Begleitern getrennt und versteckt sich auf einem Eisplaneten vor den Kopfgeldjägern. Dem besonders hartnäckige Toombs ist es allerdings gelungen ihn aufzuspüren, da mittlerweile eine beträchtliche Summe auf Riddicks Kopf ausgesetzt wurde. Da Riddick das Verstecken langsam satt hat, nutzt er die Gelegenheit und erfährt von seinem Widersacher, dass das Kopfgeld von einem Mann auf dem Planeten Namens Helios Prime ausgesetzt wurde. Sofort macht sich Riddick mit einem unguten Gefühl auf den Weg, hat er doch nach seiner Flucht vor den Mercs dort seine Freunde abgesetzt. Tatsächlich stellt sich heraus, dass der Gläubige Imam, einer der Flüchtlinge von Pitch Black, das Kopfgeld ausgesetzt hat. Nicht aber um Riddick Tod zu sehen, sondern um ihn zu ihm zu locken und gemeinsam über die aufkommende Bedrohung der Necromonger zu sprechen. Diese brutale Rasse will alle Menschen des Universums zu ihrem Glauben bekehren um in einem Underverse zu herrschen. Wer sich wiedersetzt wird getötet und bei ihrem Streifzug durch die Galaxis haben sie schon einige Welten ausgelöscht. Der nächste Planet auf ihrem Schlachtplan ist nun Helios Prime ...

Der zum Erscheinungszeitpunkt von Pitch Black noch weitestgehend unbekannte Schauspieler Vin Diesel dreht mit "Riddick - Chroniken eines Kriegers" zum ersten mal in seiner Karriere eine Fortsetzung. Nach eigenen Angaben hat er sich dazu entschlossen, weil er den Charakter Riddick für überaus "cool" hält. Im Verlaufe des Films merkt man, dass er Diesel keineswegs übertrieben hat und man den Coolnessfaktor von diesem eigentlich "Anti-Held" wahrlich nur schwer toppen kann. Die Leichtigkeit mit der er hier zu Werke geht, nie verlegen um einen lockeren Spruch, lässt selbst "X" aus "Triple X" (auch gespielt von Vin Diesel) wie einen Geheimagenten kurz nach der Pension erscheinen.
"Chroniken eines Kriegers" geht in Sachen Atmosphäre von Beginn an einen anderen Weg als sein Vorgänger aus dem Jahr 2000. War das Erscheinungsbild von Pitch Black ein überzeichneter Gegensatz von hell und dunkel, grellen Farben und totaler Finsternis, so ist "Chroniken eines Kriegers" zu Beginn recht dunkel gehalten, hält diese Linie im weiteren Verlauf aber nicht ganz durch. Hier setzte man beim Angriff der Necromonger auf Helios Prime zu Beginn des Filmes derartige viele kurz aufblitzende Lichteffekte ein, dass ich allen Epileptikern beinahe zum wegschauen, oder im Gegensatz zu meiner Sitzposition, zu einem Platz in den hinteren Reihen des Kinos raten würde. Hat mir stilistisch sehr gut gefallen und durfte ich zuletzt beim Directors Cut von Alien 1 in diesem Umfang begutachten, als der Selbstzerstörungsmechanismus der Nostromo aktiviert ist. Auch wenn der weitere Verlauf des Filmes recht dunkel gehalten ist kommt Riddicks Fähigkeit im Dunkeln zu sehen nur sporadisch zum Einsatz, und wenn dann hatte ich beinahe den Eindruck das es nur alibimüßig eingesetzt wurde. In diesem Punkt kein Vergleich zu Pitch Black als wirklich alle Beteiligten auf Riddicks Augen vertrauen mussten. Woher diese stammen hat man ja auch schon im ersten Teil erfahren, umso schöner war es dann jetzt zu sehen von wem, oder besser gesagt von was.

Über die Necromonger und ihren Anführer "Lord Marshal" erfährt man dagegen leider relativ wenig. Kann man sich die ebenfalls spärlichen Hintergrundinformation über Riddick noch dadurch erklären, dass der Film nicht zu viele Informationen über den Anti-Held preisgeben will um ihm noch etwas Geheimnisvolles zu lassen, hat es bei den Necromongern sicherlich andere Gründe. Vielleicht wollte man den Zuschauer hier nicht mit noch mehr Begriffen und Rassen verunsichern. "Furianer" hin oder her, im Grunde ist das alles auch gar nicht unbedingt so wichtig. Der Film lebt von seinen schnell geschnittenen Action Sequenzen, gepaart von großteils guten Special Effects. Hier sieht man auf den ersten Blick wo ein Großteil des Budget hingeflossen ist, denn der überwiegende Teil der Kulisse des Films sind bombastisch aussehende CGIs!
Glücklicherweise hat man sich aber auch noch an einige alte Werte des ersten Films erinnert und so habe ich viele male neben allerlei Musikmischmasch sehr erfreut das in meinen Augen sehr gute Music-Theme aus Pitch Black vernommen.
Bei der Soundwertung an sich bin ich allerdings etwas unsicher. Dadurch das die Sneak so gut besucht war wie schon seit Wochen nicht mehr (woher wissen die alle wann gute Filme laufen? ) mussten wir leider ein paar Reihen weiter vorne als sonst Platz nehmen. Das Kuriose daran war allerdings, das wir aus dem Gesichtspunkt des Sounds sicherlich in unmittelbaren Nähe des "sweet spots" (Anm.: Der Bereich auf den der Sound optimal eingepegelt ist) saßen. Trotzdem kamen mir die Ton-Effekte über weite Strecken einfach nur laut vor. Einen präzisen Einsatz von Surround oder bidirektionalen Effekten - beispielweise beim Flug der Raumschiffe - war trotz einer nahezu optimalen Hörposition so gut wie nicht auszumachen. Falls sich jemand nun fragt wer denn bei einem Film auf so was achtet, dem kann ich sagen: Ich!

Insgesamt würde ich dem Film Riddick - Chroniken eines Kriegers einen sehr guten Unterhaltungswert zuschreiben. Sicherlich ist der Film sehr stark Geschmackssache, wer SiFi fast schon im Ausmaße von Frank Herberts "Dune" nicht mag, wir auch an dem Stil des Sequels zu Pitch Black keinen Gefallen finden. Schade fand ich persönlich das auf die Geschehnisse des ersten Teils nur sehr wenig eingegangen wurde und man merkte einfach das die Macher darauf bedacht waren, den Film auch Leuten zugänglich zu machen die den Vorgänger nicht gesehen zu haben. Echten Fans dieses Genres werden sicherlich auf der Mängelliste auch die spärlichen Hintergrundinfos der einzelnen Rassen und die nur fadenscheinlich komplexe Story, weil ohne kontinuierlichen Fluss, vermerken.
Wer vor dem Film Vin Diesel und seine Art nicht leiden können wird's vermutlich erst gar nicht bis zum Ende aushalten, obwohl der Film sollte wohl um jeden Preis so gut wie möglich massentauglich sein sollte. Damit lässt sich auch erklären weshalb er bereits in Amerika vor seiner Uraufführung um einige Minuten erleichtert wurde um so eine niedrigere Freigabe zu erhalten. Dieses in meinen Augen traurige Phänomen war vor allem in Deutschland nach Troja und King Arthur nun schon des öfteren zu beobachten. (vorher bereits bei Hulk, Harry Potter und 2 Fast 2 Furious) Glücklicherweise ist aber auch schon wieder eine Directors Cut DVD angekündigt, mit der das Filmstudio Universal natürlich zusätzlich die Kasse klingeln lassen möchte. Fragt sich nur ob sich der eine oder andere Fan hierzulande das Geld für den Kinobesuch nicht lieber spart und gleich zur im November erscheinenden US DVD greift. Nehmt euch dann aber vor Columbia in acht ...!
Meine Wertung: 7 von 10 Punkte
Action
Humor
Spannung
Anspruch

Durchschnittliche Userwertung: 6.3 Punkte

 

Kommentare:

BumBum (http://www.BumBum2000.de) hat den Film gesehen und schreibt am 31.08.2004 - 00:10 Uhr:
So, gerade zurück aus der Sneak. Da ich überhaupt keine Erwartungen an den Film hatte wurde ich auch nicht enttäucht, war auf Grund der durchschittlichen Kritiken eher positiv überrascht. Klar ist der Film kein Meilenstein und zu den Topmovies des Jahres gehört er sicherlich auch nicht, aber er war zumindest unterhaltsam. Leider kam er von der Atmospäre nicht an Pitch Black ran (was bei PB ja auch der einzige Lichtblick meiner Meinung nach war), dafür hat Riddick aber mindestesten nen Bonuspunkt für die Coolness verdient. *bg* Über die lässige deutsche Übersetzung kann man sich natürlich streiten - muss auf jeden Fall mal meinen Duden kontaktieren, ob's die ganzen Wörter auch alle gibt. *bg* Als kurzweilige Unterhaltung mit teilweise sehr guten Effekten und Kameragoodies ist der Film aber auf alle Falle zu empfehlen. Viel mehr sollte man aber nicht erwarten, schon gar keinen Tiefgang in der Story. Aber zum Glück macht der coole Vin das ja wett. Viel Spaß beim abcoolen.

Meine Wertung: 7 von 10 Punkte

rekked hat den Film gesehen und schreibt am 05.09.2004 - 02:49 Uhr:
Review:
44 v. Chr - Julius Caesar (Diktator und Prokonsul des Römischen Reiches) wird beim Betreten des Senatsgebäudes hinterrücks erdolcht und stirbt.
Seine Verräter: Brutus, Cassius, ... .

Die Zukunft - Lord Marshal (Befehlshaber der Necromonger) wird bei seine Abreise von Helion Prime auf seinem Mutterschiff erdolcht.
Seine Verräter: Vakko, Dame Vakko, ...


Eigentlich war ich es ja immer von Komödien und animierten Trickfilmen und pseudo-Teenie-Horrorstreifen a la "Scary Movie" oder auch "nicht noch so ein Teenie-Film" gewohnt das sie mich an andere Filme erinnern. Aber so oft wie bei Riddick, hat ich noch nie einen Rückblick bei einem Film.
Indiana Jones, Cast Away, Star Wars, Final Fantasy, Spaceballs, Shrek (!) ... sie alle und mehr kamen mir in den Sinn.
Möchte den Film nun nicht als Abklatsch hinstellen, aber schwache Schauspieler, schlechte Musik, fehlender Realismus, stumme Dialoge und eine nicht anwesende interessante Story können meiner Meinung nach NICHT durch respektable Computerarbeit überschminkt werden.
Kein HiFe (high feeling) bei den Actionszenen, Kämpfe die den Puls nicht in die Höhe jagen und überhaupt keine Steigerung so daß jeglicher Spaß am Film und gute Laune sich zusammen auf den Weg machen und von der Brücke springen.

Dieser Film hat mir nicht gefallen. Ich will meine 6,50 EUR Eintritt wieder zurück!

Und überhaupt gibt es in der Filmwelt nur einen wahren muskelbepackten Mann im Achselshirt der Klippen erklimmt, Bächer überquert, brennenden Vehikeln davonrennt, Explosionen überlebt, dem Feind ins Gesicht lacht und sich anschleicht und damit auch noch erfolgreich ist (obwohl auch er eine geliebte Frau dabei verloren hat): John J. Rambo



Meine Wertung: 5 von 10 Punkte

Shuya hat den Film gesehen und schreibt am 16.09.2004 - 14:25 Uhr:
Riddick war mit Sicherheit nicht der absolute Überhammer und doch gerade da hatte ich mir mehr Story vorgestellt wie letztendlich gezeigt wurde!

Ich war daamals auch bei PB im Kino und fande ihn alles in allem eigentlich ganz Ok! Und jetzt da Riddick kam dachte ich mir, der wird mit Sicherheit nur so vor Effekten strotzen, aber er wird trotzdem bestimmt ne Menge Story bieten!

Was war es letztendlich...im Grunde war der Film dazu da, den Charakter des Riddicks noch mehr hervorzuheben und zu zeigen, das er im Grunde noch viel cooler ist, wie er es eh schon war...:/

Das war dann auch das einzigste was den Film wieder ins rechte Licht gerückt hat...als ich sämtliche Erwartungen direkt abgelegt hatte und mich nur noch auf die Unterhaltung an sich einstellte hat der Film wieder zugelegt! Also zumindest als Effekt Feuerwerk und übermäßigen Coolness Movie kann man ihn sich sicher anschauen!
Wer Story erwartet wird enttäuscht...

Ich hatte mir zumindeste gewünscht das ein wenig mehr auf die Necromonger, ihre Abstammung und den Underworse eingegangen wird...aber letztendlich weiss man am Ende nicht mal wo sie herkamen und wie es überhaupt so gekommen is, bis auf eben diesen Underworse, von dem man am Ende genau so wenig weiss wie am Anfang...

Aber zur reinen Unterhaltung taugt er auf jeden Fall

Meine Wertung: 7 von 10 Punkte


Kommentar hinzufügen
Nickname
Anti-Spam (Code ins Eingabefeld übertragen)    
Emailadresse (optional)
Homepage (optional)
Film gesehen/Wertung





© 2004 - 2024 Jochen Moßhammer
www.filmtagebuch.net - Version 2.7
Speedys Filmtagebuch
Diese Webseite verwendet Session Cookies. Der Nutzer erklärt sich damit einverstanden.
Speedys Filmtagebuch