Speedys Filmtagebuch


Speedys Filmtagebuch - Bug (FFF 2007)

Bug (FFF 2007)

 

Bug (FFF 2007)

Gesehen am:
30.07.2007

Wo gesehen:
Metropol Stuttgart

  Review:
Nach der Trennung von ihrem Ehemann, fristet Agnes White (Ashley Judd) ein einsames Dasein in ihrem Motel. Lediglich mit ihrer Freundin R.C. hält sie noch etwas Kontakt zur Außenwelt. Diese ist es auch, welche Agnes eines Abends Peter Evans (Michael Shannon) vorstellt. Zunächst kommen die zwei schüchternen Charaktere überhaupt nicht ins Gespräch, doch dies ändert sich mit der Zeit. Peter übernachtet daraufhin sogar bei Agnes. Dabei erzählt der ehemalige Soldat ausserdem, dass er Träger einer Käferbrut im inneren seines Köpers ist …

William Friedkin, unter anderem Regisseur von "Der Exorzist", steuert mit "Bug" einen außergewöhnlichen Film zum Fantasy Film Fest 2007 bei. Der Beginn ist ruhig und geradlinig ausgefallen. Die wenigen Beteiligten – der Cast besteht nur aus 5 Personen – werden Gewissenhaft eingeführt. Allen voran die Hauptakteure Agnes White und Peter Evans. Dem Zuschauer werden anfangs viel Hintergrundwissen und eine ausführliche Charakterisierung gezeigt. Strotz sehr dialoglastiger und ruhiger Szenen, wird das Geschehen zu diesem Zeitpunkt nicht langweilig. Die beiden Hauptdarsteller Judd und Shannon verkörpern ihre Filmegos gut und vor allem interessant.
Zu wirklich schauspielerischer Höchstform läuft das Duo aber erst in der zweiten Hälfte auf. Mit zunehmenden voranschreiten der Geschichte wird diese immer mehr von Paranoia und Wahnsinn getrieben. "Bug" nimmt dabei merklich an Intensivität und Spannung zu. Das Kammerspiel, welches Judd und Shannon dabei abliefern, ist zeitweise wirklich grandios gespielt. Das Paar überträgt die seelische sowie körperliche Anspannung perfekt auf die Leinwand.
Gegen Schluss kippt diese Stimmung jedoch deutlich. Das Geschehen wird zunehmend verstörender und triftet stellenweise leider auch etwas in Lächerlichkeit ab. Zwar sind diese Stellen bewusste "overacted" dargestellt, verspielt der Film dadurch dennoch ein Stück seine Ernsthaftigkeit.
Nach dem Finale wird sich bei einigen Zuschauern sicherlich auch unweigerlich die Frage nach dem Sinn von "Bug" stellen. Dazu nur einige kleine Deutungsmöglichkeiten und Denkanstöße zum Sinn des Filmes:
spoiler:

Einerseits stellt "Bug" die rationalen Probleme von Agnes und Peter dar. Äußere Einflüsse wie körperliche Gewalt und Flucht werden innerlich - in Form von Käfern – reflektiert. Da das englische Wort Bug ebenso für Abhörwanzen oder Computerfehler steht, erklärt Peters Verfolgungswahn bzw. Abneigung gegenüber Maschinen.
Zwar nur kurz aber dennoch deutlich, zeigt der Film die Suchtabhängigkeit der beiden Hauptpersonen. Die Suche nach der Droge "Methylamphetamin" im Internet, befördert unter anderem folgende Nebenwirkungen hervor: Schlafstörungen, Paranoide Wahnvorstellungen, Angstzustände, Gewichtverlust, und sogar kribbeln unter der Haut (Quelle Wikipedia.de)
Alles Eigenschaften, die auf das Verhalten von Agnes und Peter perfekt passen.


Der Film "Bug" ist ein erst in der zweiten Hälfte intensiv werdender Film. Zuvor dominiert eine genaue Charakterstudie mit langen aber nicht langweilenden Dialogpassagen. Hervorragend und eindrucksvoll gespielt, geht das verstörende Finale sicherlich nicht spurlos am Zuschauer vorbei. Dabei entscheidet sich auch, ob dieser den Film mag und sich längere Zeit mit der Frage nach dem Sinn beschäftigt, oder er schnell wieder in Vergessenheit gerät!
Meine Wertung: 6 von 10 Punkte
Action
Humor
Spannung
Anspruch

 

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