Speedys Filmtagebuch


Speedys Filmtagebuch - Die Geisha

Die Geisha

 

Die Geisha

Gesehen am:
24.01.2006

Wo gesehen:
Gloria Stuttgart

  Review:
Japan in den früher 30er Jahren: Die kleine Chiyo lebt mit ihrer Schwester und ihrer Schwester in ärmlichen Verhältnissen. Ihre Mutter ist bereits gestorben und ihr Vater versucht sich als Fischer über Wasser zu halten. Als dieser auch dem Tode nahe ist, verkauft er die beiden Mädchen woraufhin diese nach Kyoto gebracht werden. Chiyo hat Glück im Unglück und landet in einem Geisha Haus, wogegen ihre Schwester in einem Bordell untergebracht wird. Fortan lebt Chiyo also mit zwei weiteren Mädchen bei Okiya, der Mutter des Geisha Hauses. Bald bricht ein verbitterter Konkurrenzkampf zwischen den Geisha Anwärterinnen aus …

Zunächst einmal muss ich anmerken, dass ich nicht die nötige Kompetenz besitze, die Authentizität und stimmige Umsetzung der japanischen Kultur und Bräuche rund um die Geisha zu beurteilen. Zudem habe ich das Buch Arthur Golden nicht gelesen. Daher möge man mir verzeihen, wenn ich diesen Aspekt bei meinem Review eher vernachlässige und mit stattdessen auf den Film selbst konzentriere und diesen bewerte.
Regisseur Rob Marshall entführt uns mit seinem Film „Memoirs of a Geisha“ in eine zurückliegende Zeit und die fernöstliche Geisha Kultur. Sofort fallen dem Zuschauer die unglaublich ausdrucksstarken und fantastischen Bilder ins Auge. Vor allem die detaillierten und fantasievollen Aufnahmen von Koyote in den 30er Jahren tragen dazu bei, dass der Zuschauer zu Beginn sehr rasch in den Film eintauchen kann.
Leider vergiss Marshall bei all den schönen Bildern dabei, dem thematisch unbedarften Zuschauer (so wie mir) genauer zu erklären, was eine Geisha wirklich ist und was die Kultur ausmacht. Dies wird auch im laufe des gesamten Filmes leider nur sehr unbefriedigend nachgeholt. Daher bleibt einen eigentlich nichts anderes übrig, als dies so hinzunehmen und sich über dieses Thema leider keine tieferen Gedanken machen zu können.
Die stärken der Story, welche übrigens konsequent linear aus der Sichtweise von Chiyo erzählt wird, sind zweifelsohne ihre bereits angesprochenen, ausdrucksstarken Bilder. Aber auch der Aufbau an sich ist, abgesehen von der erwähnten Schwäche, gelungen. Die Erzählung ist durch einige Off-Kommentare schlüssig und interessant gestaltet.

„Die Geisha“ hat letztendlich also zwei Probleme: Kenner dieser japanischen Kultur bietet der Film zu wenig Tiefgang wohingegen es unwissenden Zuschauern anfangs etwas schwer fallen wird, einen richtigen Zugang zu dem Film zu finden. Nach einigen schlechten Kritiken über den Film kann ich jedoch Entwarnung geben. „Die Geisha“ schafft es über die komplette Laufzeit von knapp 140 Minuten ausgezeichnete Unerhaltung zu bieten. Und letztendlich kommt es bei einem Film doch hauptsächlich darauf an …
Meine Wertung: 7 von 10 Punkte
Action
Humor
Spannung
Anspruch

Durchschnittliche Userwertung: 5 Punkte

 

Kommentare:

Laleguel hat den Film gesehen und schreibt am 30.01.2006 - 12:35 Uhr:
Die Geisha ist optisch ein wunderschöner Film mit sehr guten u. teils bekannten Schauspielern. Nach meinem Geschmack fehlt es aber an Emotionen u. wirklicher Tiefe der Charaktere. Sayuris schmerzvolle Trennung von ihrer Schwester Satsu, ihre Hoffnungslosigkeit, als ihr Leben danach aussieht, für immer als Dienerin zu arbeiten, die Unterdrückung durch Hatsumomo, die Freundschaft zu Nobu (Kürbisköpfchen *gg*) oder die Leidenschaft zum Direktor ???!! Ich konnte nicht wirklich mitfühlen …

Die allgemeine Aufregung, dass Chinesinnen Geishas spielen, kann ich nicht nachvollziehen. Hallo?! Leute, es ist ein Film …
Was einem der Streifen allerdings schuldig bleibt, ist der oft angesprochene, aber niemals definierte Unterschied zwischen Geishas, Konkubinen, Prostituierten und Straßenmädchen. Die Geishas mögen sich noch so überzeugt als lebende Kunstwerke verstehen, ihre Jungfräulichkeit wird dennoch an den Meistbietenden verkauft.


Meine Wertung: 5 von 10 Punkte


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