Speedys Filmtagebuch


Speedys Filmtagebuch - Der Exorzismus von Emily Rose

Der Exorzismus von Emily Rose

 

Der Exorzismus von Emily Rose

Gesehen am:
28.11.2005

Wo gesehen:
Ufa Palast Stuttgart

  Review:
Pater Moore sitzt auf der Anklagebank. Er soll für den Tod der völlig verstümmelten Emily Rose verantwortlich sein. Das Absetzen ihrer Medikamente und der gleichzeitige Versuch das junge Mädchen mit einem Exorzismus zu heilen sollen zu ihrem Tod geführt haben. Moore beteuert das die Schulmedizin Emily umgebracht hat. Der Verteidigerin von Moore, Erin Bruner, geht es zunächst nur um den Ruhm und das Geld, doch schnell merkt sie, dass mehr hinter der Sache steckt …

Anneliese Michel starb am 1. Juli 1976 im Alter von 23 Jahren an den Folgen von Unterernährung und Entkräftung in Klingenberg – Deutschland. Auf diesem Fall basiert der vom Verleiher Sony Picture Releasing GmbH in die Kinos gebracht Film „Der Exorzismus von Emily Rose“. Bereits zu Beginn wird der Zuschauer in Form einer Texteinblendung auf den wahren Hintergrund der Geschichte hingewiesen. Im Laufe des Filmes wird einem aber schnell klar, dass die Drehbuchautoren rund um Regisseur Scott Derrickson den tragischen Tod von Anneliese Michel bzw. Emily Rose stark an hollywoodtaugliche Verhältnisse angepasst haben. Dies merkt man neben der örtlichen Umgebung in welcher der Film spielt, vor allem an den Namen der Akteure, aber auch an der Anwesenheit einer amerikanischen Gerichtsjury.

Der Film wird großteils in Form von Rückblenden erzählt. Zum Auftakt ist Emily Rose bereits gestorben. Der Zuschauer begleitet nun großteils die Anwältin Erin Bruner und erfährt im Laufe der Gerichtsverhandlung in Form von Flashbacks, welche von den Zeugen erzählt werden, was eigentlich passiert ist. Der dramaturgische Aufbau ist dabei recht gut gelungen. Zu Beginn der Flashbacks fühlt man sich als Zuschauer noch recht sicher. Der jeweilige Zeuge ist noch aus dem Off zu hören und macht dem Gericht seine Aussage. So überschneiden sich die Bilder des Flashbacks und der Erzählung kurzzeitig. Sobald die Stimme des Zeugen wenig später aber weggenommen wird, baut sich ein gewisses Unbehagen beim Zuschauer auf. Man fühlt sich nicht mehr ganz so sicher und kann nicht genau einschätzen ob nun gleich einen der Film nun gleich mit einem Schocker zu erschrecken versucht.
Insgesamt ist der Film aber verhältnismäßig harmlos ausgefallen. Eingefleischte Horrorfans sollte daher nicht zu viel erwarten bzw. werden enttäuscht sein. Der Film ist in Nachhinein auch nicht unbedingt als Horrorfilm einzustufen. Ich denke ein Gerichtsdrama, inspiriert durch einen wahren Fall, trifft es eher.

Schwächen weist „Der Exorzismus von Emily Rose“ vor allem in der zweiten Hälfte auf. Hier beginnt der Film sich noch mehr auf die Anwältin Erin Brunder zu konzentrieren. Dabei kommen plötzlich Gewissen und Moral ins Spiel. Dieses Thema wird zum x-ten Mal nach demselben Schema F abgespult, wie man es schon in unzähligen anderen Filmen zuvor gesehen hat. So etwas Einfallsloses wird heut zu tage wirklich niemanden mehr vom Hocker reißen und erzielt seine vermutlich gewünschte Wirkung, mehr Dramaturgie zu schaffen, nicht im Geringsten. Ganz im Gegenteil, zumindest mich hat es gelangweilt.

Als Grundstimmung bleibt zudem festzuhalten, dass sich der Film zwar meisten bemüht sowohl der rechtlichen als auch der geistlichen Seite des Exorzismus von Emily Rose offen und neutral gegenüber zu verhalten, der Zuschauer aber aufgrund der Rückblenden ganz klar auf die Seite von Pater Moore gezogen wird. Im Grunde ist dagegen auch nicht einzuwenden, jedoch störten zumindest mich in diesem Zusammenhang die Einblendungen der „wahren Begebenheit“ zu Beginn und Ende des Films. Hier wird doch einiges verfälscht bzw. aus einem ganz bestimmten Blickwinkel wiedergegeben.

Unter dem Strich bleibt mit „Der Exorzismus von Emily Rose“ ein zweigeteilter Film übrig. Einerseits ein Gerichtsdrama um den Leidensweg von Emily Rose, andererseits eine mit Schockern angereicherten Flashbacks. Diese beinhalten neben der obligatorischen Streichermusik eine geschickte Erzählweise und ansprechenden Spannungsbogen.
Horrorfans werden angesichts des eher dramatischen Schockers „Der Exorzismus von Emily Rose“ genauso enttäuscht sind, wie Zuschauer die sich eine wahrheitsgetreuen Wiedergabe des dramatischen Todes von Anneliese Michel erhoffen.
Meine Wertung: 6 von 10 Punkte
Action
Humor
Spannung
Anspruch

Durchschnittliche Userwertung: 9 Punkte

 

Kommentare:

ER hat den Film gesehen und schreibt am 06.12.2005 - 23:55 Uhr:
Also, die Meinungen gehn eindeutig auseinander. Fand den Film super... :P

Meine Wertung: 9 von 10 Punkte

Bea hat den Film nicht gesehen und schreibt am 08.12.2005 - 01:22 Uhr:
Ich find ich ziemlich langeweilig.
Das Revwie trifft so ziemlich meine Meinung.


n hat den Film gesehen und schreibt am 09.12.2005 - 16:12 Uhr:


Meine Wertung: 10 von 10 Punkte

Neversoft hat den Film gesehen und schreibt am 10.12.2005 - 17:28 Uhr:
Ich finde der Film ist gut, aber nicht allzu spannend!

Meine Wertung: 9 von 10 Punkte

turkish_w hat den Film gesehen und schreibt am 10.12.2005 - 21:39 Uhr:
die andern 2 filme waren besser.. aber der war doch auch nicht schlecht!!

Meine Wertung: 6 von 10 Punkte

man hat den Film gesehen und schreibt am 12.12.2005 - 12:31 Uhr:
Eine authentische Verfilmung einer wahren Geschichte! Story ist gut erzählt und birgt einige Rätsel, finde den Film super. Ist mal was anderes als die bisherigen Exorzismus-Filme!

Meine Wertung: 9 von 10 Punkte

türkisch girl hat den Film gesehen und schreibt am 15.12.2005 - 17:59 Uhr:
war schon gut aber es sollte mehr horror drin sein

Meine Wertung: 10 von 10 Punkte

Thunder1983 hat den Film gesehen und schreibt am 11.01.2006 - 20:18 Uhr:
Ich habe den Film zwei mal schon gesehen und mir macht dieser Film immer noch sehr nach denklich ob emily bessen wahr oder nicht also ich sag mal es gibt dinge von dennen wir keinerlei ahnung haben ob sie exestieren

Meine Wertung: 10 von 10 Punkte


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